Geld sparen und anlegen lohnt sich

Das macht dann 330 Euro für die Klassenfahrt?!?

Ich bin wiedermal auf einem Elternabend, diesmal mit neuen Eltern der Klasse 5b meiner Tochter am Gymnasium. Ja, das muss ich wohl dazu sagen, denn auf der Gesamtschule meines Mittelkindes wird nicht von der oberen Bildungsschicht ausgegangen und dementsprechend jeder Cent umgedreht und Fördermöglichkeiten gefunden.

Eigentlich war ich gedanklich schon zuhause, denn es wurde immer später. Der Beginn war um 19 Uhr und kurz vor Schluss kam der Hammer: wir fahren nächsten Jahr auf Klassenfahrt nach Warnemünde im August. „Wir wissen, dass es teuer ist, aber alle Jugendherbergen sind teuer geworden. Das macht dann 330 Euro.“ Ich schrecke hoch und mir rutscht es einfach so raus: „WAS?!?“ Stille. Jaaaa, aber…dann kam die große Rechtfertigung. Ich könnte ja auch schon mal anfangen zu sparen, dann fällt es nicht so ins Gewicht.

Ganz ehrlich? Ich bin sprachlos. Hat denn irgendjemand seine Hausaufgaben mal gemacht? Lehrer sind doch so aufmerksame, umsichtige und einfühlsame Menschen oder nicht? Habe ich mich getäuscht? Ich wäre fast selber Lehrerin geworden, wenn da nicht dieses frühe Aufstehen und die Kids, die nicht lernen wollen, wären.

330 Euro. Im Sommer in die Juhe. Also in der Hochsaison. In der Gesamtschule sind sie letztes Jahr auch an die Ostsee für 150 Euro gefahren. Es war genial und es war Herbst. Punkt 1, den man hätte anders machen können. Punkt 2: alle waren gerade im Urlaub. Macht also gar keinen Sinn. Wäre nicht ein späterer Zeitraum besser, wenn die Kids eh keine Lust mehr auf Schule haben?

Eigentlich sollte ich mich freuen, denn letztens hat mir eine Fussball-Mama gesteckt, dass ihre Tochter am nächsten Tag auf Klassenfahrt FLIEGT! Ja, du hast richtig gehört: man fliegt neuerdings, ob man will oder nicht. Der Spass hat nur 600 Euro gekostet.

Ich rechne durch: mein Minijob im Café wirft monatlich zwischen 200 und 450 Euro ab. Je nachdem, wie oft ich Lust habe, mich zu opfern, weil wir nicht genug Personal haben und ich um Hilfe gebeten werde. Da ich mich aber entschlossen habe, meine Zeit diesem Blog zu widmen (was unendlich viel Zeit frisst!) bin ich viel seltener arbeiten. Das bedeutet, dass ein Monat Gehalt auf jeden Fall für die Klassenfahrt drauf geht.

Ich frage mich, wofür ich arbeiten gehe. Ich habe dann nichts davon. Null. Kein schönes Kleid, keine schöne Hose oder Schmuck. Nicht, dass ich sowieso nichts für Klamotten ausgebe, weil es mich wenig interessiert, aber vielleicht hätte es ja einen Beitrag für einen schönen Familienurlaub ausgemacht. Oder mal schön essen gehen mit meiner besseren Hälfte. Nö, es geht auf Klassenfahrt.

Als ich heute morgen einen Arzttermin machen musste, beschwere ich mich bei der Sprechstundenhilfe über diesen Elternabend und die Dreistheit, uns vor vollendete Tatsachen zu stellen. Das ergab sich eher zufällig, weil wir auf’s Thema Geld gekommen sind. Ich bin tatsächlich offene Türen eingerannt und wir haben uns gefragt, warum Leute, die Kinder bekommen, ihre letzten Groschen zusammenrechnen müssen, damit die Kids wenigstens die Grundausstattung haben und auf Klassenfahrt fahren können.

Ich rechne mal kurz zusammen: drei Kinder – drei Fahrräder, um zur Schule zu kommen plus Ranzen plus Schulbuchausleihe plus Schulbücher, die man kaufen muss, plus Materialkosten, plus Klassenkasse plus …Hobbies? Ach ja, in der Freizeit reiten pro Stunde 18 Euro, Rudern inkl. Regatta rechne ich lieber nicht aus, Fussball – tatsächlich richtig günstig – nur der Ball. Macht so ganz grob: 800+200+70+220+50+50 = 1390 Euro für den Schulkram x 3 = viel zu viel!! Natürlich habe ich dann noch 330 + 150 + …die 10.Klasse fährt nicht weg… – also 450 für die Klassenfahrten über.

Geburtstage? Geburtstagsfeiern? Fällt aus.

Urlaub? Überbewertet.

Weihnachten? Es gibt sowieso keinen Weihnachtsmann, geschweige denn den Osterhasen.

Ach der Hund! Der fährt zwar nicht auf Klassenfahrt, aber seine entzündeten Ohren und ca. 10 Tierarztbesuche á 150 Euro = pleite.

Das sind ja nur die Extraausgaben. Ein Wocheneinkauf kostet locker 280 Euro mit Eiern aus Freilandhaltung und Brot von Lidl für 1,55 Euro. Ich drehe ja schon jeden Cent um, aber falle trotzdem jedesmal in Ohnmacht.

Na gut. Ich hab mich genug beschwert. Ich bin dankbar, dass meine bessere Hälfte einen überdurchschnittlich gut bezahlten IT Job hat und ich die Freiheit, nicht 40 Stunden nach Hamburg pendeln zu müssen. Wir haben es klassisch aufgeteilt, was sich eher so ergeben hat, weil ich den ganzen Kinderkram gemacht habe. Ich gehe jetzt mal nicht noch auf das Thema unbezahlte Familienarbeit ein und wie wichtig das Dasein der Mutter (oder bei manchen des Vaters) für die Kinder ist.

Unsere Kids sind ausgeglichen und zufrieden. Sie sagen selbst, dass sie froh sind, dass immer jemand zuhause ist und dass es einfach schön ist, einen Ansprechpartner zu haben. Klar, mit zunehmenden Alter wird es weniger und man muss gar nichts mit ihnen machen. Aber mein Sohn hat mal gesagt, dass es dieses gewisse ETWAS ist, wofür es keine Worte gibt. Danke mein Schatz!

Bin ich froh, dass meine Kinder nicht in Geldnot geraten und wir ein schönes Leben haben. Geld spielt doch immer eine Rolle. Ich möchte mal behaupten, dass nur Leute, die genügend für ihre Grundsicherung haben auch sagen: Geld macht nicht glücklich. Ich sage: Geld beruhigt ungemein und man kann NIE zuviel davon haben.

Ich liebe Geld, denn es gibt mir Freiheit. Es gibt Möglichkeiten. Es gibt zum Beispiel Privatschulen oder teure Urlaube, die möglich wären, auch wenn wir da nie hinkommen würden. Es geht nicht nur um Äußerlichkeiten. Es geht auch darum, anderen helfen zu können. Du kannst auch mit wenig Geld, für gute Zwecke spenden. Es gibt so viel Elend auf der Welt, dass jeder von uns mindestens einen Minibetrag abgeben sollte. Finde ich, denn keiner kann etwas dafür, wo er herkommt und in welche Umstände er geboren wurde.

Stell dir doch mal vor, was mit 330 Euro für die Klassenfahrt möglich wäre? Ich habe bein Plan International so eine Patenschaft für ein Mädchen in Guinea. Das kostet mich 28 Euro im Monat. Sie kann dadurch zur Schule gehen und muss nicht arbeiten. Was sind schon 28 Euro? Bei den heutigen Preisen ca. 5,5 Cappucino. Und wenn die Klassenfahrt nur 150 Euro kosten würde und die Schulbücher erschwinglich wären, könnte viel mehr Geld in andere Richtungen oder einfach in die eigenen Kids fließen.

Was denkst du? Übertreibe ich? Vielleicht. Aber ich finde es traurig und nicht richtig, wer in unserer Gesellschaft die Last zu tragen hat. Nie im Leben würde ich meine Kids eintauschen wollen, aber ich frage mich ernsthaft, warum Lehrer davon ausgehen, dass alle Familien einfach zu viel Geld über haben.

Ich kann ja dem Ratschlag des Lehrers folgen und anfangen, jeden Monat zu sparen. Aber weißt du was? Ich bin schon viel weiter. Denn eines meiner liebsten Hobbies ist das Investieren an der Börse. Da gibt’s ne ganze Menge Geld umsonst. Zufälligerweise berate ich Frauen beim Geldanlegen und erkläre, was ETFs sind und warum es langfristig sehr risikoarm, aber lohnend ist.

Dieses Thema ist allerdings ein ganz anderes. Aber ich kann ja mal den Werbeblock einfügen und an dieser Stelle sagen: bitte fang an, dein Geld für dich und die Kids anzulegen. Es braucht lediglich 5-10 Jahre und du darfst dich über ordentlich Zinsen freuen. Du musst nicht viel wissen, einfach machen und liegenlassen. Das ist für die meisten ja, was sie sich wünschen: einfach und unkompliziert.

Ich würde jetzt sagen: klick hier! Aber es gibt noch keinen Onlinekurs. Du hast aber die Möglichkeit, mich für 60 Euro pro Stunde zu buchen (Finanzcoaching) oder mein E-book abzuarbeiten. Das findest du auch „hier“, wenn ich mit der Technik vom Blog fertig habe 😉

Ganz liebe Grüße und danke für’s Zuhören,

Ute

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