Ja, es ist möglich und ja, es darf sein. Ich darf sein so wie ich bin und ich lege mich in die Sonne…tanke die letzten warmen Sonnenstrahlen, bevor es im Herbst kühler wird. Ich liebe den Herbst. Sein Licht, die Farben, die restliche Wärme vom Sommer – nicht zu warm, nicht zu kalt. Und du?
In der Schule wurden wir immer gefragt: Was ist deine liebste Jahreszeit? Alle haben Sommer gesagt, außer Ute: „Ich liebe den Winter!“ Ich war schon immer anders, ich wusste es nur noch nicht. Sagt einer Hü, sag ich Hott, ist jemand dafür, bin ich dagegen und umgedreht. Es gibt nur wenige Menschen, die ähnlich ticken, aber die haben mich gefunden bzw. ich sie. Seelenverwandte ohne Wenn und Aber. Im Yoga heißt es, dass sich die Seele eine bestimmte Hülle sucht, um ihre Aufgabe auf dieser Erde zu erfüllen. Sie wird so oft wiedergeboren, bis der Kreis durch Erleuchtung durchbrochen wird.
Manche Yogis nehmen das sehr ernst und sind auf dem Weg zur Erleuchtung fast verhungert. Sie haben den ganzen Tag meditiert, Asanas gemacht und dem Leben entsagt. Ich nicht. Ich bin zwar Yogalehrerin geworden, aber das wäre mir glatt zu viel. Meine Seele mag das Leben, das Schöne, auch die materiellen Seiten und den Luxus, sich aussuchen zu können, wo und wann sie sich verwirklichen will. Heute ist das im Garten unter’m Schirm und du darfst dabei sein.
Bevor ich mich an den Computer gesetzt habe, bin ich tatsächlich auf die Gartenliege. Meine bessere Hälfte liegt in der Hängematte im Homeoffice und Bruno (unser Goldendoodle) chillt am Teich. Ich war mir nicht sicher, ob ich richtig busy wirken sollte, indem ich Haushalt, Mittag oder zumindest Onlinebusiness mache, oder ob ich mich tatsächlich einfach in die Sonne lege. Einfach so, Mittwoch 11.50 Uhr. Man könnte es unter Mittagspause verbuchen, aber warum entschuldigen?
Warum fange ich an, mich zu rechtfertigen, wenn ich Zeit für mich nehme? Wenn ich einfach nur sein will. Hier und Jetzt und die Sonnenstrahlen genießen. Anscheinend habe auch nur ich damit ein Problem, denn meine bessere Hälfte kommt und fragt, ob er mir den Schirm aufspannen soll und holt sogar noch die Auflage aus der Hütte. Was für ein Leben! Neidisch? Darfst du gerne sein. Ich sag dir was: ich habe es mir im Universum bestellt.
Was hast du dir bestellt? Wie sieht dein Umfeld aus? Was hast du manifestiert?
Gedanken werden zur Realität, weil sie kräftig und omnipräsent sind. Es klingt immer so einfach: „Mach dir keine Gedanken. Das wird schon.“ Aber auch jeder schlechte Gedanke wird zur bitteren Wirklichkeit. Vor allem Sätze mit „nicht“ kann das Universum nicht filtern. „Ich will nicht arm werden.“ Daraus wird nur „arm“ gehört und geliefert. Nicht umsonst gibt es positive Affirmationen, die man allerdings üben und fühlen muss. Nur mal wünschen reicht nicht.
Nicht umsonst gibt es zum Jahresbeginn einen Schwung an Visionboard-Aufrufen. Visualisiere deine Zukunft, fühle sie, rieche sie, lebe als wärest du schon ein Teil davon. Ich kann dem nur zustimmen, allerdings klappt das für mich nicht. Ich bin ja auch noch Manifestationsanfängerin. Ich denke dann sofort: ja, aber… Und „ja, aber“ killt alles. Jede Idee, jeden Impuls, jeden Moment, jeden Tag, jedes Jahr. So vergeht die Zeit und du kommst zu nix. Du steckst im Alltag fest und rennst im Hamsterrad hinterher.
Was wäre, wenn du deine Gedanken beeinflussen kannst? Was, wenn du die Kraft selbiger nutzt und dir das Leben deiner Träume realisierst? Ja, aber? Aber was? Wärest du dann nicht glücklich? Wovor hast du Angst? Wann hast du verlernt, glücklich und zufrieden zu sein? Wann hast du dir das letzte Mal erlaubt, einfach du zu sein?
Jetzt wird’s brenzlich, oder? Es müsste sich ja was verändern und du wärest aus der Opferrolle raus. Die Frage ist ja, wie wohl du idch darin fühlst. Wie wohl fühlst du dich, durch andere fremdbestimmt zu sein? Oder ist es wirklich das, was dein Glück ausmacht? x-Stunden-Woche mit y-Tagen-Urlaub?
Das ist der Grund, warum ich mir solche Mühe gebe. Ich liebe es, anderen zu helfen, zu arbeiten, etwas Sinnvolles und Erfüllendes beizutragen, aber zu meinen Bedingungen und in meinem Rahmen. Erst die Familie, dann die anderen, erst der Kaffee, dann der Schreibtsisch, von mir aus auch am Wochenende, wenn der Mittwoch nicht klappen will. Gerne im Garten und noch lieber nachdem ich die Sonne auf der Liege getankt habe.
Auf meinem Visionboard ist keine große Yacht in der Karibik, aber die Sonne scheint. Auf den Gartentisch, durch die Fenster im Haus und vor allem im Herzen. Dort wo sie mich berührt und leuchtet. Ihr Licht scheint unerlässlich für alle, die sich in meinem Umfeld befinden und wohlfühlen wollen. Ich meine nicht die Energieräuber, die bei mir einfach das Licht ausschalten. Ich meine die Wesen auf dieser Welt, die ein bisschen Liebe und Wärme, Verständnis und Zuwendung gebrauchen können. Vielleicht liest du das und gehörst dazu…ich glaube nicht an Zufälle, ich glaube an Fügung, und die passiert nicht ohne Grund.
Also ich bin gespannt, ob ich dir einen Denkanstoß geben konnte und freu mich auf positives Feedback. Ja, gerne positiv, denn wie die meisten Menschen, vertrage ich keine Kritik und als hochsensibles, überempfindliches, zartes Wesen schon gar nicht 😉 In diesem Sinne, einen schönen Nachmittag in egal welcher Jahreszeit du das gerade liest.
Deine Ute